Abgeschlossene Projekte:
Projekt:
2017-2020: Buch: Existenzieller Umgang mit Trauer und Verlusten
(gemeinsam mit Frau Priv.-Doz. Dr. Dr. I. Ohl)
Trauer, wie sie hier verstanden wird, soll nicht als Krankheit im Sinne eines Symptoms oder Symptomenkomplexes gesehen werden, sondern als ein emotionales und kognitives Geschehen bzw. ein Zustand, welche/r in ersten Linie der Begleitung durch Mitmenschen und Mitfühlenden bedarf, und erst in zweiter Linie eines Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin, einer Seelsorgerin oder eines Seelsorgers.
Ziel des Buches ist eine einerseits differenzierte Darstellung von religionsspezifischen und durch die kulturellen Rahmenbedingungen geprägten, aber auch soziobiologisch determinierten Vorstellungen und Denkmustern des Menschen bezüglich Trauer, Sterben, Tod und Jenseits. Andererseits setzt sich das Buch mit den hiermit verbundenen Glaubenspraktiken und dem diesbezüglich spezifischen Verhalten auseinander. Theorie wie Praxis werden dann gemeinsam in Beziehung gesetzt zur psychotherapeutischen Arbeit mit dem Betroffenen und der Betroffenen.
Therapeuten und Therapeutinnen wie Seelsorgern und Seelsorgerinnen kommen hierbei eine übergreifende Rolle zu – er bzw. sie begleitet, unterstützt, aber versucht auch Sinn zu vermitteln in Momenten der Sinnlosigkeit des Verlustes, oder hilft dabei, die Sinnlosigkeit auszuhalten.
Der Therapeut oder die Therapeutin kann trauernde Patienten und Patientinnen allerdings erst dann in ihrer Trauer wirksam unterstützen, wenn die verschiedenen Aspekte des Umgangs mit einem als existentiell wahrgenommenen Verlust in der Therapie auch berücksichtigt werden. Und hierzu gehört das Wissen um die religiöse Grundeinstellung, um die Glaubens-konzepte des Patienten oder der Patientin und sein bzw. ihr diesbezüglich relevanter weltanschaulicher Hintergrund.
- Ohls I, Kaiser P 2020. Existenzieller Umgang mit Trauer und Verlusten – welche Hilfe bieten die (Welt-) Religionen im psychiatrisch-psychotherapeutischen Kontext? Psychiatrie-Verlag Publikation November 2020 https://psychiatrie-verlag.de/product/existenzieller-umgang-mit-trauer-und-verlusten/
Projekt:
2019 „Religiöse und spirituelle Ressourcen in der Trauma-Verarbeitung nach Flucht und Migration“ an der Virtuellen Hochschule Bayern.
Dieser Online-Kurs der Virtuellen Hochschule Bayern, einem Verband mehrerer Hochschulen in Bayern wurde unter der fachlichen Leitung von Prof. E. Frick und Frau Prof. E. Maidl konzipiert.
Für Überlebende von Traumata können Religion und Spiritualität (R/S) sowohl eine einzigartige Ressource sein als auch ein großes Risiko darstellen – manchmal beides gleichzeitig. Gezeigt werden soll daher, wie sich betreuende Personen einen Eindruck von der religiös-spirituellen Orientierung verschaffen und wie sie mit den hilfreichen und problematischen Aspekten umgehen können. Ein besonderer Fokus liegt darauf, welche Ressourcen Religion und Spiritualität in kultur- und religionsspezifischer Hinsicht für den und die Einzelne bereitstellen können, sowohl für die Betroffenen zur Verarbeitung der schweren Erfahrungen wie auch für die Helfenden zur Selbstsorge. Praktische Tools für ein Empowerment werden angeboten.
Zentrale Ziele des Kurses sind:
- Wissen um die Bedeutung von R/S nach Traumatisierungen bei Flucht und Migration
- Wahrnehmungs- und Sprachkompetenz für R/S
- Transkulturelle Kompetenz im Umgang mit R/S
- Reflexion der Zwiespältigkeit von R/S als Ressource und/oder Belastung
- Kenntnis von Möglichkeiten zum Empowerment von traumatisierten Menschen
- Kenntnis von Möglichkeiten zur eigenen religiösen/spirituellen Ressourcenstärkung
Quelle: Kaiser P 2019. ReSpicCare. Religiöse und spirituelle Ressourcen in der Traumaverarbeitung nach Flucht und Migration. Lektion 1: Trauma – einige Basisinformationen; Lektion 4: Coping – Wie gehen Menschen mit schwierigen Lebensereignissen um? In: (Frick E, Maidl E). Virtuelle Hochschule Bayern VHB. Online-Kurs (Open Access), 4 Lektionen, 20 Unterrichtseinheiten
Link: https://open.vhb.org/blocks/ildmetaselect/detailpage.php?id=112
Projekt:
2018 „Landesplan der Hilfen für psychisch kranke Menschen in Baden-Württemberg (Landespsychiatrieplan) des Sozialministeriums Baden-Württemberg
von 2015-2018 Mitarbeit und Koordination der Arbeit am Landesplan der Hilfen für psychisch kranke Menschen in Baden-Württemberg (sogenannter Landespsychiatrieplan) am Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg.
Mit dem „Landesplan der Hilfen für psychisch kranke Menschen in Baden-Württemberg (Landespsychiatrieplan)“ liegt seit 2018 nun ein Werk vor, das die Rahmenplanung für die weitere Entwicklung der psychiatrischen Versorgungsstruktur in Baden-Württemberg darstellt, der letzte Landespsychiatrieplan stammte aus dem Jahr 2000. Auch der neue Plan hat zum Ziel, das Zusammenwirken der verschiedenen Beteiligten und geeignete Handlungsrahmen aufzuzeigen, Defizite in den einzelnen Bereichen zu benennen und gemeinsame Wege für die weitere Entwicklung zu beschreiben.
Folgende Themenschwerpunkte wurden bearbeitet:
- Informations-, Beratungs- und Beschwerdestellen (durch das PsychKHG notwendig gewordene, paritätisch mit Professionellen und Betroffenen besetzte Beratungsstellen auf Kreisebene)
- Krisen- und Notfallintervention (wie kann die derzeit unzureichende Versorgung psychisch kranker Menschen im Fall einer Krise bzw. eines Notfalls verbessert werden)
- Heime (wie stellt sich die Versorgung von psychisch kranken Menschen in Pflegeeinrichtungen dar und wie kann sie weiter verbessert werden)
- Kinder psychisch kranker Eltern
- Kooperation ambulanter Hilfesysteme zur Vermeidung von Zwang
- Therapien für psychisch kranke Menschen
- Psychiatrische Rehabilitation
Um die Rechte psychisch kranker Menschen zu stärken und die Rahmenbedingungen für eine bedarfsgerechte psychiatrische Versorgung zu gewährleisten, hat das PsychKHG erstmalig verbindliche Reglungen über Hilfeleistungen für psychisch kranke Menschen getroffen. In Anlehnung an diese hervorgehobene Bedeutung der gegenüber einer stationären Behandlung
vorrangigen Hilfen, wurde als neue Bezeichnung „Landesplan der Hilfen für psychisch kranke Menschen in Baden-Württemberg (Landespsychiatrieplan)“ gewählt.